Unsere Alaska Rundreise war vom 26. Juli bis 09. August 2016 und beinhaltete auch den Yukon in Kanada. Gebucht haben wir die Mietwagenrundreise von DerTour – Die „Highlights of Alaska und Yukon“ – 15 Tage.
Unsere Tour in Alaska führt uns von Anchorage über den Denali Nationalpark in den Yukon – nach Dawson City. Als Goldschürfer-Stadt haben auch wir die Hoffnung, vielleicht ein kleines Goldnugget zu finden! Weiter über Whitehorse und Haines Junction fahren wir zurück nach Alaska. Mit der Fähre geht es von Valdez nach Seward, zum Kenai Nationalpark.
26.07.2016 – Angekommen
Nach einer fast 24-stündigen Anreise haben wir nun endlich Anchorage erreicht. Alaskas größte, aber nicht dessen Hauptstadt – das ist nämlich Juneau – hat uns bei 17⁰C und leichtem Nieselregen empfangen. Am sehr überschaulichen Flughafen haben wir uns über den Servicecenter den kostenlosen Flughafenshuttle vom Hotel organisieren lassen und keine 30 Minuten später saßen wir in unserem Hotel.
Nach dem langen Sitzen und trotz der unendlichen Müdigkeit (es war erst ca. 16 Uhr und man soll ja trotzdem zu normalen Zeiten ins Bett gehen, um keinen allzu schlimmen Jetlag zu haben), entschlossen wir uns, Downtown anzusehen. Von unserem Hotel aus kann man die Strecke ganz gut zu Fuß gehen – und Gehsteige waren überall vorhanden ;-). Vorbei an einem ganz netten Park und der Townhall sind wir für ein paar Snacks in die Mall in der 5th Avenue abgebogen.
Anchorage scheint eine ganz normale Kleinstadt zu sein, ohne besondere Sehenswürdigkeiten. Für viele ist Anchorage eigentlich auch nur der Startpunkt für die Tiefen von Alaska…
Nach Übernahme unseres Leihwagens werden wir uns morgen Richtung Denali Nationalpark aufmachen.
27. & 28.07.2016 – Über den Wolken und Grizzly’s!
Der zweite Tag unserer Rundreise begrüßt uns mit Sonnenschein, was uns sehr gelegen kommt. Heute haben wir den ca. 1,5-stündigen Rundflug über den Denali Nationalpark vor uns. Von Talkeetna aus startet unsere Propellermaschine von Talkeetna Air Taxi in Richtung Mount McKinley.
Bevor wir ins Flugzeug stiegen, bekamen wir noch Schneeüberschuhe für die Gletscherlandung und eine Einweisung in die sicherheitsrelevanten Sachen im Flugzeug.
Die Landschaft von oben ist wirklich beeindruckend!
Und wir hatten Glück, den Gipfel des Mount McKinley zu sehen.
Am Mount McKinley angekommen, machten wir dann eine Gletscherlandung mit dem Skiflugzeug – das war lustig! Wir genossen die Ruhe und den Schnee unter unseren Füßen und die einmalige Landschaft.
Auf unserem Rückweg flogen wir noch an vielen Bergen und Gletschern vorbei…wirklich beeindruckend von hier oben – allein diese blauen Farben vom Wasser!
Unsere Weiterfahrt führt uns entlang des Denali Nationalparks zum Grizzly Bear Resort – kurz vor dem Parkeingang.
Die Strecke ist sehr schön und man hat immer wieder einen Blick auf den Berg – sofern er denn frei von Wolken ist.
Am nächsten Tag stand unsere Tundra Wilderness Tour im Park an. Um 7 Uhr morgens fuhren wir zusammen mit 42 anderen Touristen in unserem Bus und gefühlten 20 anderen Bussen fuhren wir entlang der Parkroad in die Tiefen des Parks. Die Tour ist für ca. 7 Stunden angesetzt und diese Zeit ist auch nötig. Der Bus hielt etwa alle 1,5 Stunden an einem Rastplatz, an dem auch genügend Toiletten für all die Busse waren.
Zu sehen gäbe es theoretisch 5 Tiere – Elch, Karibu, Schwarz- und Grizzlybären, Wölfe und Schafe (Dall Sheep?) 3 davon haben wir gesehen. Der Elch war der erste, aber der war so schüchtern, dass er sich nur kurz zeigte und dann wieder hinter dem Baum verschwand. Und dann kam er: Unser erster Grizzly in freier Wildbahn!
Auf der Strecke in die Mitte des Parks kamen uns dann noch einige Karibus unter und ein weiterer Grizzly – aber der schlief leider und zeigte uns nur sein Hinterteil.
Alles in allem betrachtet kann man die Tundra Wilderness Tour empfehlen – letzten Endes hängt es aber vom Willen der Tiere ab, ob die Tour aufregend wird oder nicht. Wenn sie sich blicken lassen ist es auf jeden Fall aufregend und man hat zumindest vom Bus aus und in mehr oder weniger sicherer Entfernung ansatzweise einen Bären gesehen.
Hotelkategorie
Wir haben uns überlegt, dass wir unsere eigene Hotelbewertung kreieren: Hasen. Es gibt bis zu 4 Hasen und mit dieser Bewertung möchten wir die Bettenqualität beurteilen. Viele Hotelbewertungen berichten über Sauberkeit und wie es dort aussieht, aber eher selten über die Betten: Wie groß sind die Betten, sind die Matratzen bequem, wie viele Kopfkissen gibt es und wie ist die Qualität der Kissen. Wie ist die Zudecke? Einfach nur ein Laken? Gibt es Zusatzdecken? All sowas läuft in die Bewertung ein.
Die Betten in den USA sind ja generell 1,40 breit und die Zimmer sind wohl für 4 Personen ausgerichtet. Somit hat jeder mindestens 2 Kissen. Das würde ich jetzt mal als Standard beurteilen und mit 3 Hasen auszeichnen, wenn dann die Matratzen auch noch bequem sind. Bequeme Matratzen heißt nicht durchgelegen und nicht zu weich und auch nicht zu hart.
Hotel Denali Grizzly Bear Resort: 3 Hasen – es gibt 3 Kopfkissen, dünne Zudecken aber mit extra Decke.
29.07.2016 – Nass, kalt und laaaaangweilig!
Der heutige Morgen hat uns so begrüßt, wie uns die Nacht verabschiedet hat: Nasskalt und neblig!
Bei guten 10°C machten wir uns auf nach Fairbanks. Die Strecke nach Fairbanks ist allerdings auch nicht wirklich spektakulär, so dass uns der Regen nicht viel ausmachte. Wer das Buch “Into the Wild” kennt (es wird die Geschichte von Christopher McCandless erzählt, der in der Wildnis von Alaksa verhungert) wird diesen Bus kennen. Er steht in dem Restaurant 49th State Brewering bei Meile 248,4 in Healy auf dem Georg Highway – der Bus ist allerdings ein Replika aus der Filmkulisse und nicht das Original.
Links und Rechts der Straße wechseln sich Birkenwälder mit Nadelwäldern ab und hin und wieder sieht man mal das weite Land…wenn es vom Nebel nicht verdeckt wird.
Die Fahrtstrecke von Denali nach Fairbanks war nur ca. 2 Stunden, daher hatten wir genügend Zeit, um zu den Chena Hot Spring – den heißen Quellen am Chena Creek – zu fahren. Das Innenbecken wurde derzeit leider renoviert, aber das wirklich schönere Becken ist auch das Außenbecken. Die Anlage ist sehr klein und das Becken überschaubar, dafür aber mollig warm!!!! Es gibt aber leider wenig bis keine Liegeplätze, um sich auszuruhen, daher sind wir nach ca. 1,5 Stunden ziemlich müde wieder gegangen. Ein Ausflug, der sich allerdings bei Außentemperaturen von 10°C richtig lohnt.
Ein wenig habe ich mich gefreut, In einer Gegend mit wenig großen Städten zu sein. Bei geringer Lichtverschmutzung hatte ich die Hoffnung, vielleicht ein paar mehr Sterne am Himmel zu sehen, als die paar Funzeln in Deutschland. Doch leider scheint hier in Alaska die Sonne fast 24 Stunden am Tag! Gegen 22 Uhr ist es immer noch taghell und Nachts um 3 Uhr ist es dämmerlich. Vielleicht haben wir ja eine Chance, wenn wir in Kanada sind…
Hotel La Quinta Inns & Suites – 4 Hasen – bequeme & hohe Matratzen, 2 feste Kopfkissen, dicke Daunendecke mit Option, nur das Laken zu benutzen, Mikrowelle und Kühlschrank im Zimmer
30.07.2016 – Ups…zu weit gefahren!
Fairbanks ist vorerst die letzte größere Stadt und so haben wir unsere Vorräte an Wasser und Naschereien im Walmart aufgefüllt, ehe wir uns auf die fast 4-stündige Fahrt (ohne Pausen) aufgemacht haben. Und man glaubt es kaum, aber man kann tatsächlich Waffen im Walmart kaufen. Gut, ob wir als Touristen jetzt welche bekommen hätten, haben wir nicht gefragt, aber allein die Tatsache, dass ich im Supermarkt Waffen kaufen kann…naja.
Der erste Teil der Strecke war wieder wie gestern: Bäume, Bäume und nochmals Bäume. Daher störte es uns auch nicht besonders, dass es immer noch regnete.
Kurz hinter Fairbanks kamen wir dann schon am North Pole an – äh…was?…so weit sind wir schon gefahren? Nein, hier wohnt der Weihnachtsmann im Santa Clause House und lässt sich mit den Touristen fotografieren, während er im Sommer nichts zu tun hat.
Je östlicher wir fuhren, desto schöner wurde das Wetter. Auf etwa halber Strecke kamen wir an dem Big Delta Historical Park vorbei. Dies war wohl eine alte Raststation für die Reisenden, betrieben von Rikka – einer Schwedin.
Ratet mal, welches unser Mietwagen ist! 🙂
Geht aber noch besser: Wohnmobil mit angehängtem Auto auf dem auch hinten noch ein Fahrradträger ist.
Kurz hinter dem Park kamen wir dann in Delta Junction vorbei.
Hier müssen wir dann auf den berühmten Alaska Highway abbiegen. Das Wetter wurde immer besser. Nur noch ganz selten Regen und es kam gegen Nachmittag sogar die Sonne raus. Ab dem Alaska Highway ändert sich die Landschaft schlagartig – zunächst endlos gerade Straßen – in weiter Ferne dann die Berge des Alaska Ranges, welche immer näher rücken und die Landschaft wird abwechslungsreicher.
Und dann plötzlich auf einsamer Strecke am Straßenrand: grasende Elche!
Morgen fahren wir dann auf den Top Of The World Highway – angeblich ca. 70 km Schotterpiste! Mal sehen was uns da erwartet.
Young’s Motel – 1-2 Hasen – bequeme & hohe Matratzen, 2 feste Kopfkissen
31.07.2016 – staubiges, weites Land
“We survived the Top Of The World Highway”: Diese Aufschrift fanden wir auf einem T-Shirt im Souvenirladen in Dawson City. Diesen Spruch können wir ganz gut nachvollziehen. Die Strecke fängt eigentlich ganz gut an – asphaltiert und ein paar Straßenschäden hier und da. Gut nach der Hälfte der Strecke beginnt dann die Schotterpiste…und die unendliche Weite und Einsamkeit. Die Weitsicht ist unbeschreiblich und man kann sich ausmalen, wie weit man an klaren Tagen sehen kann!
Der Top Of The World Highway ist an und für sich gut zu befahren – auch mit einem PKW – mal von den vielen Schlaglöchern streckenweise abgesehen, aber mit Besonnenheit und vorausschauendem Fahren kommt man ganz gut vorwärts. Die Straßen sind breit und man darf einfach nicht dran denken, dass links und rechts keine Leitplanken sind. Bei Regen möchte ich allerdings diese Strecke nicht fahren, da es vor uns wohl kurz geregnet hat und es daher hin und wieder mal matschig und somit leicht rutschig war.
Menschen leben hier wirklich nur sehr wenige, aber es gibt trotzdem einen Ort namens Chicken etwa auf der Hälfte der Strecke. Hier leben etwa 30 Menschen und es gibt sogar eine Krankenstation. Das wird auch bitter nötig sein, denn im Winter wird die Straße dicht gemacht und die Leute leben von dem, was sie im Sommer gesammelt und gejagt haben.
Der Grenzübergang nach Kanada war auch einfach: 2 Fragen beantwortet und weiter ging es. Mal sehen, ob uns in 5 Tagen die Amis wieder reinlassen !
Dawson City ist eine sehr sehenswerte Stadt – eine alte Goldgräberstadt. Hier sieht es wirklich noch aus wie im Wilden Westen!
Aurora Inn (wird derzeit von Schweizern betrieben) – 3 (europäische) Hasen – bequeme Matratzen, 1 festes Kopfkissen, 1 Bett 1,40 auf 2 Meter für beide zusammen. Für ein europäisches Hotel ist dies Standard und da wir hier in „schweizer Betten“ schlafen und es angeblich zum Frühstück Schwarzbrot geben soll, geben wir erst mal 3 Hasen.
01.08.2016 – Goldiger Sonnenbrand!
Der heutige Tag fing entspannt an: richtiges Brot mit echter Wurst und richtige Teller. Sogar echtes Besteck! Wo ist all das Plastik hin? Dieses Frühstück brauchen wir aber auch, schließlich müssen wir heute ja unser Goldnugget finden!
Ehe wir uns auf zum Bonanza Creek machen, halten wir noch an einem Aussichtspunkt oberhalb von Dawson City. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt und den Yukon. Die 2 unterschiedlichen Farben im Fluss sind einmal der Yukon (der Helle) und der Klondike (der Dunkle).
Von hier oben sieht man das Tal des Bonanza Creeks, welches von den Goldsuchern während des Klondike Goldrausches von unten nach oben gegraben wurde.
Es wird auch immer noch fleißig Gold gesammelt – sowohl von Privatleuten, als auch von Firmen. Nach dem der Goldpreis gestiegen ist, lohnt es sich wieder. Diesem Trend haben wir uns angeschlossen und unser erstes Gold geschürft! WAHNSINN! Wir haben sogar “zufällig” was gefunden, in der Schüssel, die uns in dem Laden verkauft wurde. 😛
Nachdem wir nun gelernt haben wie das geht, durften wir in freier Wildbahn unser Glück versuchen. Zuvor aber kamen wir noch an dem riesigen Bagger vorbei, mit dem man früher das Gold rausschaufelte.
Aber jetzt versuchen wir mal unser Glück an der Claim 6!
Wir trafen dort sogar jemanden, der an einem Tag ungefähr die gleiche Ausbeute hatte, wie wir in 10 Minuten am Touristenstand – also nur zu! Es gibt Unmengen an Gold! Wir haben leider nichts gefunden, dafür einen leichten Sonnenbrand bekommen – bei ca. 25°C und strahlend blauem Himmel.
Morgen steht unsere längste Fahrstrecke an – von Dawson City ca. 530km nach Whitehorse – etwa 7 Stunden Fahrtzeit.
Heute Abend gehen wir in einen echten Saloon von Anno Dazumal – mit Can Can Tänzerinnen! Mal sehen, ob ich Thorsten wieder aus der Stadt bekomme.
02.08.2016 – ziemlich viel Nichts mit Zimtgeschmack
Hm..also ja, wir wussten, die Strecke von Dawson City nach Whitehorse ist lang und vermutlich nur voller Wälder. Aber mit soviel Nichts hatten wir in der Tat nicht gerechnet!
Da war unser Stop auf halber Strecke eine willkommene Abwechslung. Bei Braeburns Lodge gibt es selbst gemachte riesige Zimtschnecken, die waren total lecker!
Ca. 10 km vor Whitehorse gibt es wieder heiße Quellen – Takhini Hot Springs – und nach dem wir zeitlich ganz gut durchgekommen sind – losgefahren um kurz vor 9 und bei den Quellen waren wir gegen 16.30 – gönnten wir uns noch ein heißes Bad…nicht das es draußen bei ca. 25°C schon warm genug gewesen wäre :-). Erfrischt und munter kehrten wir in unser Hotel ein. Das Westmark Inn, was erfreulicherweise direkt im Zentrum liegt. Hier gibt es außer einem Raddampfer und einem Park am Fluss nichts weiter zu sehen.
Da der heutige Tag recht langweilig war, kommen wir nochmals zurück auf unsere “Party-Nacht” in Dawson. Wir hatten unterwegs ein Pärchen aus Deutschland kennengelernt und die hatten uns das Downtown Hotel für Abends empfohlen. Dort sitzt ein Klavierspieler, der war der Wahnsinn! Wie im alten Wild Westen und er spielte wirklich sehr gut Klavier!
Ab 21 Uhr wurde dann die Spezialität des Hauses serviert: Sour Toe – saurer Zeh. Man trinkt einen min 80% Snaps zusammen mit dem Zeh eines Toten und die Lippen müssen beim Trinken den Zeh berühren…igitt igitt igitt! Das haben wir uns nicht getraut! War aber lustig anzusehen.
Um 0 Uhr sind wir dann noch in die heiß angekündigte Can-Can Show im Diamonds Tooth Gertie’s gegangen und waren etwas enttäuscht. Weit und breit kein Can Can..nur 2 Sänger – die waren zwar auch gut – und 4 Tänzerinnen, die hin und wieder mal mit dem Hintern gewackelt haben, aber das war es. Vielleicht sind die Shows um 20:30 und 22:00 besser.
So sieht es übrigens um 00:30 in Dawson City aus – ziemlich hell!
Westmark Inn – 3 Hasen – bequeme Matratzen, 1 großes Bett für 2 Personen, in Summe 3 feste Kopfkissen,
03.08.2016 – Eiszeit
Unsere heutige Fahrtstrecke ist mit ca. 2 Stunden relativ kurz, so dass wir gemütlich ausschlafen konnten. Trotzdem waren wir um etwa halb zehn schon auf dem Weg zu unserer ersten Sehenswürdigkeit: Miles Canyon
Das ist eine ganz nette Schlucht ca. 5 Minuten von Whitehorse entfernt.
Bei ziemlich starkem Regen fuhren wir dann Richtung Haines Junction.
Eigentlich wollten wir ein bisschen wandern gehen, aber bei den Bären…äh…bei dem Regen….zugegeben: Ich habe Angst, einen Wanderweg entlang zu gehen, bei dem vorher vor Bären gewarnt wird!
Sehr zum Leidwesen von Thorsten ging ich dann mit meiner Bärenglocke hinter ihm her, so dass außer den Bären auch er am liebsten davon gelaufen wäre. Nachdem wir aber andere spontane Pläne für den Nachmittag hatten, musste ich sowie so nur kurz in den Wald stapfen und wir kehrten auch bald wieder um. Puh…Glück gehabt. Heute bin ich kein Bärenfutter!
Am Kathleen Lake sind wir nur ein kleines Stückchen am See entlang gelaufen. Der See sieht aber sehr schön aus mit seiner türkisenen Farbe. Und der Stille, die übrigens weit verbreitet ist hier oben!
In Haines Junction beginnt mehr oder weniger der Kluane Nationalpark mit dem größten Eisfeld außerhalb der Arktis. Das Eisfeld kann man auf drei Arten erleben: Sich vorstellen, sich erwandern oder wie wir: Erfliegen! Nachdem wir ja nun schon Halbprofis in Sachen Chesna-Fliegen sind, gingen wir schnur stracks zum Flughafen und ergatterten uns den Piloten Alex von Kluane Glacier Air Tours für uns alleine. In einer kleinen 4-sitzigen Chesna flogen wir dann für ca. 1 Stunde zu den Gletschern des National Parks. Ich denke, hier sprechen Bilder mehr als tausend Worte:
Toll, nicht wahr?! Ich konnte mich von den 300 Bildern gar nicht entscheiden, welches ich nehmen soll!
Morgen fahren wir dann wieder durch vermutlich ziemlich viel Nichts zurück nach Tok, um von dort aus dann in den Süden von Alaska zu fahren.
Raven Hotel – 2 Hasen – bequeme Matratzen, 1 kleineres Bett für 2 Personen, in Summe 5 feste Kopfkissen
Das Hotel an sich ist total schnuckelig und hat eigentlich 4 Hasen verdient, aber wir bewerten ja die Betten. 1.40 sind für uns 2 Wonneproppen, die je 90cm für sich gewohnt sind, einfach zu klein….mal für mich, mal für den Gatten. Je nach dem wer grad die Macht über die Decke hat!
04.08.2016 – A su a gravel (= fränkisch für „Was für ein Zeug“)
Das Gravel bezieht sich aber in diesem Fall auf die endlos langen Baustellen auf unserem heutigen Weg. “Loose Gravel” was gleichzusetzen mit einer Schotterpiste ist.
Alles in allem betrachtet muss man sagen, dass die Straßen in Kanada schlechter sind und öfters mit Schlaglöchern versehen, als in Alaska. In beiden Ländern gibt es in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Rastplätze…und jetzt sind wir mal ehrlich zu einander: Wer braucht nicht ständig ein Klo um sich rum? Es gibt in der Regel fast nur Plumbsklo’s, die aber zu 99% sehr sauber sind und mit Klopapier. Manchmal ordentlicher als auf so mancher Raststätte in Deutschland!
Wie bereits vermutet, war ein Großteil der Strecke wieder ein endloses Nichts.
Einmal von Nürnberg nach Berlin – 466 km – 2 oder 3 „Ortschaften “ (vielleicht 10 Häuser) – 3 Tankstellen. Immer entlang des Kluane National Park, der auch vom Boden aus seine Reize hat. Leider kann man auf der eindrucksvollen Strecke nirgends halten, um schöne Bilder zu machen. Am Anfang des Sees gibt es eine Geisterstadt – Silver City. Die war jetzt aber nicht wirklich sehenswert, nur ein paar alte Holzhütten im Wald.
Der Kluane Lake ist auch sehr schön – der größte See Kanadas und wohl ca. 60 km lang. Er begleitet uns eine ganze Weile. Unterwegs machten wir dann einen kleinen Spaziergang zum Startpunkt des alten Alaska Highways. Hier kamen uns dann weitere Tiere über den Weg gelaufen – Hase war auch da.
Die Einreise in die USA war entgegen den Beschreibungen im Internet und im Reiseführer sehr einfach. Es wurde überall darüber informiert, dass bei Einreise CAD 8 bezahlt werden müssen, aber weder bei Ausreise, noch bei Einreise in die USA wollte jemand Geld von uns. Der Kontrolleur stellte die üblichen Fragen: Haben wir Waffen: Nein, Haben wir was in Kanada eingekauft, außer Benzin: Nein, Der Leihwagen kommt aus Anchorage und geht dort wieder zurück: Ja – gute Weiterfahrt.
Die hatten wir dann auch, wobei sich gegen Abend das Wetter wieder zuzog und es für morgen wohl eher regnerisch aussieht. Hoffen wir mal das Beste, denn morgen biegen wir von Tok Richtung Valdez ab, um am Folgetag mit der Fähre Richtung Seward zu fahren – zu den Kenai Fjords.
Wir übernachten wieder im Young’s Motel in Tok, wie bei unserer Hinreise nach Kanada. In Tok gibt es nur ein Restaurant: Fast Eddy’s, welches zum Motel gehört. Es ist sehr voll dort aber dank des amerikanischen Systems – essen und gehen – bekommt man relativ schnell einen Tisch. Die Sandwiches (Hoagies) und Burger schmecken auch richtig gut.
05.08.2016 – Ab durch die Wolken
Das Glück mit dem Sonnenschein hat uns wohl leider verlassen – grad dann, wenn wir es uns am ehesten gewünscht hätten. Dafür hatten wir Glück, ein paar eindrucksvolle Szenerien mit Wolken zu sehen! Die heutige Strecke wurde als die Schweiz Alaska’s angekündigt mit hohen, schneebedeckten Bergen und Gletschern bis zur Straße. Den Worthington Gletscher haben wir gesehen, der geht ja bis fast runter….
Die Berggipfel leider nicht – dafür sehr reizvolle Wolkenstimmungen und ein paar kleine Wasserfälle, die direkt am Richardson Highway liegen, kurz vor Valdez (Horsetail & Bridalvil)
In Valdez angekommen, besuchten wir den Valdez Gletschersee und waren von der Stimmung dort beeindruckt! Ohne Nebel und Wolken wäre dies nur ein langweiliger Gletschersee gewesen.
Die Wettervorschau für morgen ist eher schlecht – wolkig wie heute. Dabei haben wir uns so angestrengt, diese Fährfahrt durch den Prince William Sound zu bekommen (Gruß ans Reisebüro) und jetzt sehen wir erst mal nur Wolken. Mal sehen, wenn es am Himmel trübe ist, springen uns vielleicht die Wale und andere Seegetiere vor die Kamera.
Hotel Mountain Sky Inn, 1 Hasen, 1 großes Bett, das sehr wackelig ist, wenn sich jemand rumdreht, mit 2 Kopfkissen, Mikrowelle und Kühlschrank vorhanden, das Zimmer ist allerdings zu warm gewesen, keine Klimaanlage und wenn man das Fenster öffnete, roch es vom Abzug der Küche nach oben und im Gang stank es nach Chemie. Supermarkt ist direkt ums Eck.
06./07.08.2016 – Pech gehabt!
Schade…wir sind zu tiefst traurig und enttäuscht, dass Ihr in Deutschland all eure Teller nicht leer gegessen habt und wir schlechtes Wetter hatten! DANKE! 😉 Die Fährfahrt war begleitet von vielen enttäuschten Touristen und Nebel – weit und breit nur Nebel! Ach doch! Es tauchte mal ein Seelöwe auf! Glauben wir…so aus der Ferne. Wenn man ranzoomt, meinen wir, so etwas erkannt zu haben.
Am Festland in Whittier angekommen, kam dann für ca. 2 cm und 2 Minuten der blaue Himmel durch und wir konnten ein ganz nettes Bild machen. Leider wurde uns ein Foto vom schönesten Blick auf die Berge verwehrt, da die Amerikaner noch lernen müssen, wie man die Aussichtspunkte gestaltet: Nämlich OHNE Bäume davor, AM Ort der Aussicht und nicht 300 Meter später und vor allem DORT WO man überhaupt was zu sehen hat. In ganz Alaska wurden uns mit Fotopunkten und Scienic View was ganz tolles angekündigt und wir sahen immer nur Bäume. Dahinter ist es bestimmt atemberaubend schön gewesen!? Wir und viele andere Touristen werden es niemals erfahren.
Mehr gibt es heute nicht zu sagen. Außer, das ich jetzt auch noch weiß, wie es ist, mit nasser Jeans und durchgeweichter Regenjacke durch den “Busch” zu wandern 🙂 Ich kann jetzt also das Thema “spazieren im Regen” auch auf meiner Checkliste abhaken und vermerken: Einmal reicht! Anmerkung an mich: Wenn es regnet ist es nass. Von oben, von der Seite und von unten. Da guckt man sich keinen Wasserfall an. Fertig. Somit haben wir kurz vor dem Ziel patsch nass umgedreht – da der Wasserfall zwar zu sehen war, aber noch mindestens 30 Miunten durch buntes Gewächs gegangen wäre. Der Horsetail Fall und sein Weg dort hin sind eigentlich ganz schön, es sollte nur trocken sein, da der Wanderweg immer enger wird und von Pflanzen – vielen Pflanzen bewachsen ist.
Eigentlich hatten wir für heute (Sonntag) einen Bootsausflug mit Kenai Fjord Tours geplant, diesen haben wir aber aufgrund des Regens auf Montag verschoben. Regen wäre ja gar nicht sooooo schlimm, nur wenn die Berge voller Wolken hängen, man vom Veranstalter schon eine Gutschrift angeboten bekommt, weil man vielleicht nicht zu den Gletschern fahren kann UND erwähnt wird, das die Wellen so um die 11 Füße hoch sind (wohl so um die 3 Meter), dann fahren wir lieber morgen. Da sind die Wellen nur noch ca. 7 Füße hoch…und es soll schöneres Wetter sein – also vermutlich nur 2 – 3 Regentropfen weniger.
Aufgrund dieser Erfahrung haben wir uns heute dann noch Regenhosen gekauft und einen Regenponcho – jetzt können wir bei strömenden Regen loswandern und werden nur von innen nass – weil wir unter unserer Regenhaut vermutlich stark schwitzen 🙂
Hotel Breeze Inn, 3 Hasen, 1 großes Bett mit 2 Kopfkissen, Kühlschrank vorhanden und es gibt Waschmaschinen im Hotel.
Das Hotel ist direkt gegenüber des Hafens, von welchem man aus Fjordtouren buchen kann.
08.08.2016 – Last but not least
Nachdem der Bootsausflug gestern ins Wasser fiel, entschieden wir uns, einen Spaziergang zum Exit Glacier zu machen. Man kommt bis fast an die Gletscherzunge ran. Erschreckend ist jedoch, dass innerhalb von 2 Jahren der Gletscher um gute 200 – 300 Meter zurückgegangen ist. Im Vergleich zu den Jahren zuvor…da war der Rückgang weniger massiv.
Das Wetter heute morgen ist richtig super für unseren Bootsausflug! Nebel und KEIN REGEN! Wow..für hiesige Verhältnisse ist das super. Die Einheimischen sprechen von Liquid Sunshine und finden das Wetter gut. Die heutige Wetterlage ist wohl an 890.000.000 Tagen so. Die Fotos auf den Werbeplakaten sind bestimmt alle gephotoshopped 😉
Wie dem auch sei: Wir fuhren auf die etwas weniger raue See im Vergleich zu gestern und waren sehr froh darüber – auch über unsere “Mir-wird-Übel-Seetabletten”, denn übel wurde uns Gott sei Dank nicht. Die Sicht war so wie die letzten Tage – vernebelt, dennoch konnten wir das eine oder andere Landschaftsbild machen und uns die unendlichen Gletscher und Berge hinter dem Nebel gut vorstellen. Das muss toll hier sein – an dem einen Sonnentag in dem Jahrtausend!
Dennoch hatten wir Glück und uns sind ein paar Tiere vor die Linse gesprungen. Sogar ein Wal! Leider war der Wal oftmals schneller, als unsere Kamera oder die Serienbildfunktion unserer Kamera schneller als der Wal, aber wir haben ihn gesehen und ihr bekommt halt nur die Rest zu Gesicht. Ein bisschen egoistisch sind wir dann auch :-p
Da geht sie nun dahin…unsere Rundereise durch Alaska. Fazit: Alaska ist schön – Norwegen ist schöner. Als Pauschaltourist finden wir es ganz nett hier und man bekommt einen schönen Eindruck von Alaska. Ich möchte unsere beiden Gletscherrundflüge nicht missen – die waren wirklich toll und ein einmaliges Erlebnis. Leider haben wir nur eineinhalb Bären gesehen, aber bei unserer Standard 08/15 Pauschal-Tour ist dies nicht verwunderlich. Tipp: Ich würde vielleicht beim nächsten Mal auf Kodiak Island fliegen zur Bärenbeobachtung, anstatt der Bootsfahrt im Kenai Fjord. Individualreisende oder Outdoor-Aktivisten mit freiem Zeitplan und vielleicht einem Wohnmobil können Alaska bestimmt intensiver erleben. Die Schönheit von Alaska erlebt man sicherlich in der Einsamkeit der tiefen Wildnis, weit ab vom Highway.
Jetzt fahren wir aber erst mal die Inside Passage von Alaska und hoffen auf besseres Wetter.
Hier geht es zum Bericht über die Kreuzfahrt.
Die Übernachtung ist wieder im Inlet Tower Hotel & Suites, diesmal haben wir aber nur 1 Bett. Mikrowelle und Kühlschrank vorhanden.
Hallo Heike und Thorsten,
War gerade das erste Mal auf Eurer Seite: superschön!!!
Ich wünsche Euch eine tolle Zeit und schau bald wieder rein – macht Spass Euch zu „verfolgen“… ?
Ciao, Yvonne
Danke Dir 🙂
Hallo Heike und Thorsten,
von Gabi und Hans haben wir Eure Webseite bekommen. Wir haben vor einigen Jahren bei unserer Kanadareise auch Dawson City besucht und Gold ebenso nicht auf Claim 6 gefunden, sondern nur im Laden!! Weiterhin schöne Zeit und gute Reise wünschen Euch Karin und Werner
Hallo Karin und Werner
na da sind wir aber froh, dass wir nicht die einzigen sind! 🙂
Heute sind wir in Whitehorse angekommen. VG Heike
Hallöle aus Franken! 🙂
So ihr lieben, jetzt habe ich es auch mal auf Eure Site geschafft!
SUPER, SUPER, SUPER! Echt klasse aufgemacht und die Berichte lesen sich einfach nur genial!
Aber, warum vergebt ihr „Hasen“ für die Hotelzimmer??? Naaa…. 🙂
Viel Spaß Euch beiden weiterhin.
VG Gerd 🙂
Hallo Gerd,
danke 🙂 schön, dass es dir gefällt.
Nach dem es schon Sterne für Bewertungen gibt, dachte ich, dass mein Hase ja immer gut schlafen soll….daher liegt die Hasen-Bewertung auf der Hand 😉
Guckst du weidddaaa gell 🙂
VG Heike & Thorsten
Hallo Heike ,
Ich habe echt ne Gänsehaut…. Ich finde das so toll und hab jetzt richtig Fernweh 🙂 ich verfolge euren Trip weiter und wünsche euch eine wunderschöne unvergessliche Zeit!
The best for you
Jeanette
Danke Jeanette. Die Alaskatour ist in 3 Wochen Urlaub locker zu schaffen. Also los, ins Reisebüro – oder ich organisiere das für dich. Weiß ja jetzt wo was ist 😉
LG Heike.